Gemeinsame Aktion am 17. Mai 2021 in Mönchengladbach
Die Welt gedenkt an diesem Tag – IDAHOBIT – den Opfern, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung sowie geschlechtlichen Identität Gewalt erfuhren und immer noch erfahren.
Am 17. Mai 1990 strich die WHO Homosexualität von ihrem Diagnosesystem der psychischen Erkrankungen – erst 2018 kündigte sie an, auch Transidentität streichen zu wollen. Auch wurde im Jahr 1994 der Paragraf 175 restlos aus dem Strafgesetzbuch gestrichen, welcher homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte. In Erinnerung an dieses Ereignis findet jährlich am 17. Mai der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) statt. Weltweit demonstrieren Menschen gegen Diskriminierung und für Akzeptanz und zeigen: Rechte für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter* sind Menschenrechte und daher nicht verhandelbar.
Das Recht jedes Menschen, ohne Diskriminierung selbstbestimmt zu leben, wird für queere Menschen täglich in Frage gestellt. Fast 70 Länder weltweit verfolgen gleichgeschlechtliche Liebe. Transidenten und intergeschlechtlichen Menschen wird das Recht, ihr Geschlecht selbstbestimmt zu leben, oft mit Gewalt abgesprochen. Das gilt auch für Deutschland, wo Transidente nur nach einem pathologisierenden Begutachtungsverfahren ihren Vornamen und Geschlechtseintrag ändern können. Rechtspopulistische Kräfte versuchen aktiv, eine Pädagogik der Vielfalt zu verhindern, die Kinder und Jugendliche altersgemäß über verschiedene sexuelle und geschlechtliche Identitäten informiert und Vorurteilen entgegenwirkt.
Deshalb hat sich der Arbeitskreis „Queer“ der Stadt Mönchengladbach für eine gemeinsame Aktion entschieden, um gerade in der Pandemiezeit auf dieses Thema Aufmerksam zu machen.
Queere Erwachsene und im Besonderen queere Jugendliche leiden massiv unter den aktuellen, wenn auch gesellschaftlich essenziellen Einschränkungen. Ihre Schutz- und Beratungsräume sind mehrheitlich geschlossen, um das Infektionsrisiko einzudämmen. Allerdings erleben queere Jugendliche in ihren Familien oftmals Ablehnung, physische sowie psychische Gewalt.
Unter dem Aktionsnamen „Wir säen Vielfalt“ werden in vielen Jugendzentren in unserer Stadt Bälle aus Erde mit Blumensamen von Jugendlichen und den Mitarbeiter*innen gebastelt. Am 17. Mai 2021 werden sie an Jugendliche unserer Stadt verteilt, damit diese die Bälle auf ihrem Balkon, im Garten oder auf dem Grundstück des jeweiligen Jugendzentrums einpflanzen können. So wollen die Akteur*innen unsere Stadt symbolisch bunt gestalten und ein sichtbares Zeichen für eine vielfältige sowie akzeptierende Gesellschaft setzen.
Wer mitmachen möchte ist herzlich eingeladen Samenkugeln zu gestalten, zu verschenken und am 17. Mai unter dem Hashtag #wirsäenvielfalt online mit der Welt zu teilen.
Das Rezept für 12 Kugeln:
- 250 g Blumenerde
- 10 EL Blumensamen
- 125 g Ökologisches Katzenstreu (bspw. von dm)
- 100 ml Wasser
Vermischen, zu kleinen Kugeln formen und 24h trocknen lassen. Besonders schön in kleinen Tütchen mit Hinweis zum Anlass zu verschenken!
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